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Kirche St. Katharina

St. Katharina | Hackenbroich

Die Kirche St. Katharina hat in ihrer über 850-jährigen Geschichte viele Veränderungen erfahren. Der Chorraum und Turm des ersten, um 1200 erbauten, Gotteshauses sind erhalten und heben sich durch den verwendeten Tuffstein vom Kirchengebäude aus dem 19. Jahrhundert und einem Sakristeianbau aus dem 20. Jahrhundert ab. Erstmals schriftlich erwähnt wird die Kirche in einer Urkunde vom 28.10.1268.

Die heutige Kirche wurde 1865/1866 errichtet und in den folgenden Jahren regelmäßig renoviert. Ihr heutiges Aussehen erhielt sie bei den letzten großen Renovierungsarbeiten in den 1980er Jahren. Seitdem steht die Kirche in ihrer heutigen Form zentral im Ort und ist Zentrum eines lebendigen Gemeindelebens. Bis zur Gründung der Pfarrgemeinde St. Michael war St. Katharina die Pfarrkirche der gleichnamigen Pfarrgemeinde St. Katharina Hackenbroich.

Die erste Kirche scheint eine Eigenkirchengründung eines Adligen gewesen zu sein, der den Kirchbau aus privaten Mitteln finanzierte. In der Pfarrchronik wird berichtet, dass einer Sage nach das Mittelschiff der alten Kirche zuvor ein heidnischer Tempel war. Damals wie heute lässt sich diese Sage jedoch nicht begründen. Allerdings wurden 1959 bei Bauarbeiten Gesteinsblöcke unterhalb der alten Kirche, sowie Reste eines Tunnels gefunden, der mutmaßlich von der Kirche zur ehemaligen Burg Hackenbroich führte.

Erstmals zweifelsfrei erwähnt wird die Kirche in einer Urkunde aus dem Jahre 1268. Die Urkunde vom 28.10.1268 belegt den Verkauf des Zehnten zu Hackenbroich und die Übertragung des Patronats der Kirche St. Katharina von Herrn Ludolf von Dyck an den Deutschen Orden in Koblenz.

Dieses in der Urkunde erwähnte Gotteshaus wurde um 1200 errichtet. Das einzige Kirchenschiff war etwa 25 m lang, vermutlich 10 m breit und mit einer flachen Holzdecke versehen.  Bei der ersten Vergrößerung im Jahre 1533 wurden die Wände des alten Kirchenschiffs durch Bogenöffnungen aufgegliedert und zwei Seitenschiffe angebaut. In jedem dieser Seitenschiffe war ein Altärchen aufgestellt. Das im nördlichen Schiff war der Pfarrpatronin, der heiligen Katharina, geweiht, das im südlichen Schiff der heiligen Anna. Das Altarbild auf dem Hauptaltar stammte von Thomas Thollertus. Es war ein auf Holz gemaltes Ölbild, das die Auferstehung Christus darstellte. Im oberen Teil des Altares war ein kleineres Bild zu sehen: Der Auferstandene erscheint Maria Magdalena als Gärtner.

Im Jahre 1596 wurde eines der Seitenschiffe bei einem Brand beschädigt und wieder aufgebaut. Vermutlich wurde in diesem Zuge die flache Holzdecke des Mittelschiffs durch ein Kreuzgewölbe ersetzt, wie es bereits in den Seitenschiffen verbaut war. Die Reparatur musste die Gemeinde selbst finanzieren und dafür eine große Anleihe aufnehmen, da der Deutsche Orden seiner Verantwortlichkeit als Patronatsherr nicht nachkam. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche um einen Sakristeianbau südlich des Chores und einen weiteren Anbau nördlich des Turmes erweitert.

Von diesem ersten Gotteshaus sind heute nur noch der Chorraum und der Turm erhalten. Durch den verwendeten Tuffstein heben sie sich deutlich von den später aus Backstein errichteten Teilen der Kirche ab. Da das Mauerwerk stark beschädigt war, wurden Turm und Chor 1964 bzw. 1983 mit einer Verblendung aus Tuffstein ummauert. Der Chorraum wurde über die Jahre als Sakristei und Werktagskirche genutzt. Seit dem Neubau der Sakristei 1989 dient er als Sakramentskapelle. Dort steht unter anderem der Tabernakel.

Bei Instandsetzungsarbeiten im Chorraum wurden Reste gotischer Malereien freigelegt. Die Überreste eines um 1500 entstandenen Freskos sind heute noch sichtbar. Aufgrund der großen Beschädigung ist jedoch nicht zu erkennen, was das Fresko ursprünglich darstellte. 

Bereits 1842 stellte der damalige Kreisbaumeister Hermkes in einem Gutachten fest, dass die baufällige alte Kirche für die Gemeinde viel zu klein sei. Auch der damalige Pfarrer Brementhal beklagte in Briefen an Bürgermeister und Landrat die unzumutbaren Zustände während der Gottesdienste in der zu kleinen Kirche.

Daher beauftragte er zunächst den Baumeister Vincenz Statz mit der Planung eines Neubaus. Der Turm und Chor der alten Kirche sollten dabei aufgrund von denkmalpflegerischen Aspekten erhalten bleiben. Statz Plan sah vor die alte Kirche als Seitenschiff in den Neubau zu integrieren und neben einem großem Mittelschiff auf der gegenüberliegenden Seite als zweites Seitenschiff zu spiegeln. Diesen Entwurf konnte die Pfarrgemeinde jedoch nicht finanzieren. Als sie 1857 den Neubau endlich finanzieren konnte, meldete sich Statz nicht zurück, weshalb ein neuer Architekt beauftragt wurde. Heinrich Nagelschmidt fertigte mehrere Entwürfe, von denen schließlich einer ausgewählt und umgesetzt wurde.

Davor mussten erhebliche Schwierigkeiten bei der Finanzierung des Neubaus überwunden werden. Die Spendensammlung gestaltete sich schwierig und zog sich über viele Jahre, da es kaum wohlhabende Gemeindemitglieder gab. Schließlich ermöglichte die Reichsfreiin Clementine von Geyr-Schweppenburg vom Hause Arff den Neubau, indem sie die Finanzierung der restlichen Baukosten zusicherte. Dafür sollte ohne Verzug mit den Bauarbeiten begonnen werden und die Gemeinde sich für die Hand- und Spanndienste verpflichten. Die Geschwister Pütz von Wertherhof sicherten die Lieferung der Ziegelsteine zu.

So konnte am 22. August 1865 der Grundstein in die Mauer der hinteren Rundung des Chores eingesetzt werden. Noch im selben Jahr wurde das Dach fertiggestellt. Im November 1866 wurde die Kirche durch Pfarrer Berx benediziert und erstmals die heilige Messe zelebriert. Die feierliche Konsekration fand am 17. Oktober 1870 statt. Erzbischof Paulus Melchers war auf Visitation im Dekanat und wurde von den Gemeindemitgliedern freudig empfangen. Die Konsekration startete um 6 Uhr in der Früh und wurde mit einem Pontifikalamt und der Spendung der Firmung beschlossen.

In den folgenden Jahrzehnten wurde die Kirche mehrmals renoviert und umgebaut. Häufig mussten Schäden am Mauerwerk und der Dachkonstruktion beseitigt werden. 1958 wurde zwischen dem Turm und dem Chor der alten Kirche eine neue Sakristei errichtet. Dabei wurde eine neue Ölheizung eingebaut. Die Leistungsfähigkeit der neuen Heizungsanlage zeigte sich durch dichten Nebel, der aufgrund der hohen Feuchtigkeit in der Kirche, beim ersten Anheizen aufkam. Dieser Sakristeibau wurde 1989 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, der zur Pfarrgasse vorgezogen wurde. An der Stelle der früheren Sakristei und des Mittelschiffs der alten Kirche befindet sich heute ein kleiner Innenhof.

Der Innenraum der Kirche war 1873 durch den Kunstmaler Theodor Fischer gestaltet worden. Auf einem Foto aus dem 1940er Jahren sind viele kunstvolle Verzierungen an Wänden, Bögen und den Säulen erkennbar. Über den Altären befanden sich große figürliche Ausmalungen. In der Kuppel des Chorraums über dem Hochaltar, war ein Christus mit ausgestreckten Armen aufgemalt. Der Schriftzug "Kommet alle zu mir!" unterstrich die einladende Geste des gemalten Christus.

Knapp 90 Jahre später wurde der Innenraum der Kirche aufgrund von Feuchtigkeitsschäden erstmals renoviert. Der Innenputz wurde abgeschlagen und komplett erneuert. Die gemalten Bilder an der Decke und den Wänden, unter anderem das Christusbild in der Kuppel des Chores, konnten leider nicht erhalten werden, was die Gemeinde sehr bedauerte. Der neue Putz war mit einem schlichten Anstrich versehen. 

Anfang der 1970er Jahre sollte die Kirche an die Liturgiereform des kürzlich beendeten II. Vatikanischen Konzils angepasst werden. Diese umfangreichen Umbauarbeiten veränderten das Aussehen der Kirche nachhaltig. Neben dem historischen Hochaltar wurden Chorgestühl, Kirchenbänke, Kanzel, Heiligenfiguren und viele weitere dekorative Objekte entfernt. Neben einem neuen Altar, der nun in Richtung Gemeinde ausgerichtet war, wurden ein Ambo und neue Sedilien im Chorraum aufgestellt. Außerdem wurden neue Holzbänke für die Gemeinde angeschafft, die bis heute genutzt werden. Ein schlichter weißer Anstrich und blau ausgemalte Gewölbe komplettierten das neue Erscheinungsbild. 1984 wurde der Innenputz wiederum abgeschlagen und erneuert. 

Bei der letzten großen Renovierung 1989/90 erhielt die Kirche ihr heutiges Aussehen. Die Bodenfliesen in den Gängen wurden, dort wo sie zerstört waren, rekonstruiert. Erstmals wurde eine Fußbodenheizung eingebaut und mit roten Sandsteinplatten abgedeckt. Außerdem wurden Kirchenschiff und Säulen neu gestrichen. Die neue Bemalung sollte schlicht sein, um die Architektur und die Farben der Fenster zu betonen. Außerdem wurde der Altarraum vorgezogen und ein neuer Altar angeschafft. Die Vergrößerung des Altarraums sollte Altar und Ambo näher an die Gemeinde heranrücken und Platz für den Kirchenchor schaffen. Der Chorraum ist nun von denselben roten Sandsteinplatten umgeben, die sich auch im Kirchenschiff finden und schafft so eine Verbindung zwischen dem Altar und der Gemeinde.

Diese Umbaumaßnahmen sollten der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils noch weiter entsprechen. Der damalige Pfarrer Ferdi Balfer schrieb: "Hier versammelt sich das Volk Gottes zum gemeinsamen Gedächtnis von Tod und Auferstehung des Herrn. Dies geschieht in der Versammlung des ganzen Volkes [...]. Diese Gegenwart des Herrn soll durch die gleichen Steine in der gleichen Farbe deutlich werden. [...] Das Vorziehen der Chorstufen ermöglicht nun ein besseres Hervorheben des Ambo, wo Gottes Wort verkündet wird. Die Zweipoligkeit der Liturgiefeier in Wort- und Mahlgottesdienst wird somit erfahrbar."

In den beiden Konchen (Nischen) der Seitenschiffe stehen zwei Seitenaltäre. Auch diese Altäre wurden von Clementine von Geyr-Schweppenburg gestiftet und tragen ihr Familienwappen.

Der nördliche Altar ist der Hl. Muttergottes gewidmet. Auf dem Altarsockel steht eine Statue der gekrönten Muttergottes mit gekröntem Kind im Arm. Die 1,20m hohe Skulptur wurde Ende des 17. Jahrhunderts aus Nussbaumholz gefertigt. Die Muttergottes ist eine der wenigen Statuen, die alle Kirchenrenovierungen überdauert hat und schon seit dem Neubau in der Kirche steht. Bei Restaurierungsarbeiten wurde 1961 die zweite Farbfassung wieder freigelegt.

Der südliche Altar ist der Kirchenpatronin, der Hl. Katharina von Alexandrien, gewidmet. Die Figur der Hl. Katharina ist vermutlich um 1700 in Venetien entstanden und gelangte 1992 in den Besitz der Pfarrgemeinde. Die bunte Bemalung ist völlig original erhalten. Zum Katharinenfest 1992 wurde die Figur geweiht und auf dem Altar aufgestellt. Davor war der Altarsockel lange Zeit leer. 

 

 

Über 100 Jahre stand ein eindrucksvoller Hochaltar in der Kirche. Dieser war 1866 von Reichsfräulein Clementine von Geyr-Schweppenburg gestiftet worden. Daher fand sich auf dem Hochaltar ihr Familienwappen, ein gekrönter schwarzer Geierkopf auf goldenem Grund wieder. Der Hochaltar war mit großen Heiligenstatuen und Mosaiken zu biblischen Szenen verziert.

Als der Kirchenraum 1969/70 umgestaltet und der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils angepasst wurde, wurde der Hochaltar entfernt. Der neue Altar war zum Kirchenschiff gerichtet und mittig im Chorraum platziert. Bei diesem Altar handelte es sich um einen wuchtigen, quadratischen Altarstein, der nur durch einfache Steinmetzarbeiten verziert war. Der Tabernakel, vormals Teil des Hochaltares, wurde ebenfalls durch einen an der Nordwand des Chores hängenden steinernen Tabernakel ersetzt. Nach dem Abbau brachte man den zerlegten Hochaltar nach Haus Arff, dem Familiensitz der Geyr-Schweppenburgs. Dort wurde zu dieser Zeit der ehemalige Wassergraben verfüllt und der historische Hochaltar kurzerhand im ehemaligen Wassergraben von Schloss Arff entsorgt. Wo genau die Reste des Hochaltars vergraben sind, ist unbekannt.

Im Zuge der Umbauarbeiten der 1980er Jahren war der gesamte Chorraum in Richtung Kirchenschiff vergrößert worden. Nun sollte auch der Altar näher an die Gottesdienstbesucher heranrücken. Der vorhandene Altar war so wuchtig, dass er an diesem neuen Standort wie eine Sperre gewirkt hätte, also entschied man sich für die Anschaffung eines neuen Altares. Aus dem vorhanden Altar wurde der Unterbau gestaltet, der die Platte des Altares der alten Kirche trägt. Die Altarplatte der alten Kirche war lange privat aufbewahrt worden und wurde der Gemeinde im Zuge der Umbauarbeiten zur Verfügung gestellt. Am 9.12.1990 wurde der heutige Altar von Weihbischof Dr. Hubert Luthe geweiht. Der Altar ist umgeben von dem gleichen roten Sandstein, der bei der Gestaltung des Chorraum eine Rolle spielte. An den Eckpunkten sind vier Flachreliefs eingesetzt. Sie stellen vier Tiere dar, die in biblischen Erzählungen bedeutungsvoll geworden sind: Die Taube, der Widder, der Esel und der Rabe.

Auf der Nord- und Südseite befinden sich jeweils drei große Fenster, die mittleren Fenster werden von zwei kleineren Fenstern gerahmt. Im Chorraum befinden sich ebenfalls zwei große Fenster und in der Rundung fünf Sechspassfenster.

Die beiden große Fenster mittig im Kirchenschiff, stellen auf der Nordseite die Hl. Katharina und auf der Südseite den Hl. Papst Clemens I. dar. Das Fenster über dem Nordeingang der Kirche zeigt Marias Verlobung mit Josef. Die übrigen Fenster sind Darstellungen der Geheimnisse des freudenreichen, des schmerzhaften und des glorreichen Rosenkranzes. Die Darstellungen des freudenreichen Rosenkranzes finden sich auf den großen Fenstern in Kirchenschiff und Chorraum. Das bekannteste Fenster ist wohl die Darstellung der Geburt Christi auf der Südseite des Chorraums. Der schmerzhafte Rosenkranz ist in den kleinen Fenstern dargestellt, die die Fenstern der Hl. Katharina und des Hl. Papst Clemens I. rahmen. Die Sechspassfenstern im Chorraum zeigen die Geheimnisse des glorreichen Rosenkranzes. 

Ein Großteil der heutigen Fenster wurde zwischen 1905 und 1907 von der Glasmalerei Oidtmann gefertigt und eingebaut und in den 1980er Jahren umfangreich renoviert. In der Pfarrchronik wird berichtet, dass bereits 1867 Fenster der Hl. Katharina und des Hl. Papst Clemens in der Kirche eingebaut wurden. Diese Fenster wurden jedoch 1907 durch ähnliche Darstellungen ersetzt, wie Dokumente aus dem Pfarrarchiv belegen.

Im zweiten Weltkrieg wurde das nördliche große Fenster im Chorraum durch eine Granate zerstört und erst in den 1950er Jahren ersetzt. Das Fenster über der Empore stammt aus dem Jahre 1975. Nachdem die Orgel von der Empore ins Kirchenschiff verlegt wurde, war an der Westseite wieder Platz für ein neues Kirchenfenster.

1990 wurden neue Fenster im Chorraum der alten Kirche eingebaut. Auch das Vierpassfenster zwischen Chorraum der alten Kirche und der neuen Kirche stammt aus dieser Zeit.

Noch heute sieht man dem Turm die alte Wehrturmarchitektur an. Das massive Mauerwerk aus Tuffstein wird nur durch ein paar schmale Schießscharten unterbrochen. Beim Bau der neuen Kirche im Jahre 1865 wurde dem Turm ein weiteres Stockwerk aus Ziegelsteinen aufgesetzt. Zugemauerte Öffnungen der alten Glockenstube sind heute noch im Inneren des Turms erkennbar.

Das Dach des Turmes musste 1871, 1934 und 1959 erneuert werden. Der Vierungsturm wurde bei der Neudeckung 1959 aber nur als Stumpen aufgesetzt.  Erst 1984 wurde er in seiner heutigen Form wiederhergestellt. 

Nach Ende des 2. Weltkrieges plante der damalige Pfarrer Paul Schwiedessen die Neuanschaffung zweier Glocken und einer Turmuhr. Neben vier Ziffernblättern sollte auch ein Präzisionsläutwerk eingebaut werden, um zu jeder viertel, halben und vollen Stunde eine Glocke anzuschlagen. Diese Pläne konnten leider nicht umgesetzt werden, sodass der Kirchturm heute keine Turmuhr trägt. 

Über die Jahrhunderte war das Mauerwerk des Turmes so stark angegriffen worden, dass der gesamte Turm 1964 mit einer äußeren Verblendung, ebenfalls aus Tuffstein, ummauert werden musste. Im Jahre 1984 wurde das Kirchendach repariert und das Turmdach neu verschiefert. Zum Abschluss dieser Arbeiten wurde der jetzige Turmhahn aufgesetzt. Vorher trugen die Arbeiter den Turmhahn durch das Dorf und präsentierten ihn den Gemeindemitgliedern. Über diesen Brauch des Hahnentragens hat ein Kamerateam des Landschaftsverband Rheinland damals in Hackenbroich einen Film gedreht, der heute auf YouTube angesehen werden kann.

In der Glockenstube des Turmes hängen 5 Bronzeglocken.

Die Agatha Glocke ist mit über 500 Jahren die zweitälteste Kirchenglocke in der Pastoralen Einheit Dormagen. Sie wurde 1509 von Johann von Andernach gegossen und war ein Geschenk des Benediktinerinnenkloster St. Agatha in Köln.

Der Name der zweiten Glocke, aus dem Jahre 1635, ist nicht bekannt. In einigen Texten wird sie als Clara Glocke bezeichnet, was sich jedoch auf eine fehlerhafte Übersetzung der lateinischen Inschrift zurückführen lässt. Die Wörter "clara tuba" können mit "laute Trompete" übersetzt werden und meinen nicht "Clara Glocke".

Die größte Glocke ist die 1666 von Goerdt von Stummel gegossene Katharinenglocke. Sie hat einen Durchmesser von 1,166m.

Diese Glocken hingen schon im Kirchturm der alten Kirche. Beim Neubau der Kirche wurde eine weitere Glocke in im Vierungsturm aufgehangen. Diese 1866 gegossene Glocke trägt den Namen Magdalena und ist nach einer Freundin der Freifrau Clementine von Geyr-Schweppenburg benannt. Diese Maria Magdalena Witeford trat nach dem Neubau der Kirche ebenfalls als Wohltäterin auf und stiftete verschiedene liturgische Gewänder.

Im Juli 1943, während des zweiten Weltkrieges, mussten die namenlose Glocke und die Agathaglocke zur Waffenherstellung abgeliefert werden. Die Katharinenglocke wurde aufgrund ihrer Größe nicht abgebaut. Das Schicksal der Einschmelzung blieb ihnen jedoch erspart, sodass sie 1947 und 1948 feierlich zurückgeholt werden konnten.

Zu Beginn der 1960er Jahre musste ein neuer Glockenstuhl eingebaut werden. Im Zuge dieser Arbeiten wurden von der Firma Petit & Edelbrock zwei neue Glocken gegossen. Die Marien- und die Josefsglocke vervollständigen das heutige charakteristische Geläut der Kirche.

Die heutige Orgel wurde 1993 gebaut. Sie hat drei Vorgängerinstrumente, von denen einige Register noch heute erklingen.

Die erste Orgel in der neuen Kirche wurde in den 1870er Jahren gebaut. Nach 80 Jahren waren die Holzpfeifen jedoch so zerfressen, dass 1951 eine neue Orgel mit elektrischer Traktur angeschafft wurde. Beide Instrumente standen auf der Orgelempore.

In den 1970er Jahren war die Orgel wiederum stark erneuerungsbedürftig, sodass erneut ein neues Instrument in Auftrag gegeben werden musste. Um Platz zu schaffen, sollte es jedoch nicht mehr auf der Empore stehen. Durch die romanische Bauweise der Kirche und dem nahezu quadratischen Kirchenschiff war die Positionierung der Orgel eine Herausforderung. Nach einigen Akustiktests fand man einen guten Standort: die vom Altar aus gesehen linke Ecke der Kirche. Nur der Spieltisch befand sich weiterhin auf der Empore. Da die Orgel nicht symmetrisch in der Kirche stehen sollte, musste der besondere Standort beim Orgelbau berücksichtigt werden. So war das Hauptwerk sichtbar in drei Türmen, die alle auf der rechten Seite der Orgel zum Kirchenschiff ausgerichtet waren.

Knapp 10 Jahre später musste diese Orgel aufgrund der Renovierungsarbeiten wieder abgebaut werden. Im Zuge der umfangreichen Umgestaltung des Innenraums der Kirche wurde entschieden bei der Orgelbauwerkstatt Willi Peter in Köln eine neue Orgel in Auftrag zu geben. Dabei wurden 13 Register des Vorgängerinstruments übernommen und ergänzt, sodass die Orgel nun 17 Register umfasst. Da sie wieder mit einer mechanischen Traktur ausgestattet sein sollte, musste der Spieltisch in das Untergehäuse eingebaut werden. Das Gehäuse wurde aus Eichenholz gefertigt und fügt sich in schlichter Erhabenheit harmonisch in das Kirchenschiff ein. 

Diese Pieta aus Nussbaumholz stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert und steht heute im Chörchen der Kirche. Sie stellt Maria dar, die den gekreuzigten Leichnam Jesu in den Armen hält. Lange stand sie in der kleinen Kapelle am hinteren Ortseingang von Hackhausen. Daher wird sie Hackhausener Madonna genannt. Als die Kapelle 1980 renoviert werden sollte, untersuchte der Landeskonservator die Pieta und empfahl aufgrund des hohen Wertes eine Restaurierung. Am 12.12.1982 wurde die restaurierte Madonna in einem feierlichen Gottesdienst im Chörchen der Kirche aufgestellt. In der Hackhausener Kapelle steht seitdem eine Replik der Hackhausener Madonna.

Der 1883 vom damaligen Pfarrer Franz Joseph Berx gestiftete Maria-Hilf Altar steht heute unter der Orgelempore. Pfarrer Berx ließ den Altar anfertigen, da er nach eigenen Angaben durch die Mutter von der immerwährenden Hilfe von einem langwierigen Fußübel bereit worden sei. Der Altar stand ursprünglich im Kirchenschiff und wurde nach einer der letzten Renovierungsmaßnahmen entfernt. Nachdem er lange Jahre privat aufbewahrt und restauriert worden war, wurde er 2014 in die Kirche zurückgebracht.

Im Jahre 2004 brannte ein Wohnhaus neben der Kirche vollständig ab. Auf dem unmittelbar an den Kirchplatz grenzenden Grundstück entstand in den folgenden Jahren eine Erweiterung des Platzes mit Parkflächen und einem neuen barrierearmen Aufgang zum Hauptportal. 

Am neuen Aufgang zum Hauptportal wurde ein Brunnen gebaut und am 26.09.2009 feierlich eingeweiht. Die Gestaltung des Brunnens ist sehr symbolträchtig. Der Quellstein im oberen Teil ist ein Zeichen für Christus, den Lebensquell. Vom oberen Becken, das die Kirche als Wurzelsakrament symbolisiert, fließt das Wasser durch sieben Wasserspeier in das unsere Becken. Diese sieben Wasserspeier stehen für die sieben Sakramente der Kirche. Die Außenfläche des oberen Beckens ist mit fünf Abbildungen verziert. Die Zahl fünf steht hierbei für die fünf Wundmale Jesu. Die Abbildungen, ein Korb mit vier Broten, umgeben von zwei Fischen erinnert an die wunderbare Brotvermehrung Jesu, die Geschichte von der Speisung der Fünftausend.

Bilder aus der Kirche St. Katharina:

27 Bilder

Filmdokumentation zum Aufsetzen des Kirchturmhahns 1984

Vorschaubild Doku LVR zum Aufsetzen des Kirchturmhahnes St. Katharina 1984

Das Aufsetzen des Kirchturmhahnes von St. Katharina wurde von einem Kamerateam des Landschaftsverband Rheinland begleitet. In dem Film wird neben dem Aufsetzen des Kirchturmhahnes auch der Brauch des Hahnentragens gezeigt und erklärt. Begeben Sie sich auf eine kleine Zeitreise nach Hackenbroich im Jahre 1984.

 

 

Aktuelles

Die Kirche ist bis auf weiteres nur zu den Gottesdienstzeiten geöffnet!

Gottesdienstzeiten in der
Kirche St. Katharina

Freitag 08.30 Uhr
Heilige Messe

Samstag 17.30 Uhr
Sonntagvorabendmesse

jeden 3. Donnerstag 14.30 Uhr
Frauen- u. Seniorenmesse

St. Katharina

Dorfstraße 12
41540 Dormagen | Hackenbroich

Nächster Halt: Gottesdienst!

Nächster Halt: Gottesdienst! St. Katharina

Nach St. Katharina mit dem WE3

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