An dominierender Stelle, im Schnittpunkt der wichtigsten Straßen des nördlichen Zentrums von Dormagen, steht die Kirche mit dem Turm, für den glaubenden Menschen sichtbarer Ausdruck der Mitte unseres Lebens.
So bietet sich die Kirche selbst als ein von geschlossenen Mauerflächen wechselnder Höhe umgebendes Geviert dar, das sich nur durch ein Gittertor nach außen öffnet. Durch dieses Tor betritt man eine offene überdachte Vorhalle, die sich zu einem allseits umbauten Innenhof mit Brunnen, dem “Paradies” öffnet. Ein Umgang innerhalb der Kirche rings um das Paradies ermöglicht Prozessionen, freie Entfaltung und das Erlebnis des Ganzen in seiner verschiedenen Ausdehnung und Raumhöhe.
Während der Altar im Schnittpunkt des gewinkelten Raumes liegt, findet der Taufstein an der tiefsten Stelle des vom Altarraum nach Norden abfallenden Daches seinen Platz. Der Täufling wird an der offenen Vorhalle empfangen. In der kleinen Kapelle unter dem Turm, die sonst auch privater Andacht vorbehalten ist, mag er sich vom Satan lossagen und sich dem neuen Glauben versprechen. Der Weg führt ihn dann den Kreuzweg entlang bis zum Taufstein, von dem aus der Raum ansteigt und den Blick herrichtet auf den zentralen Ort des eucharistischen Geschehens.
Dem Seitenschiff mit dem Ort der Taufe ist auch der Beichtstuhl als Ort der Reinigung und Erneuerung der Taufgnade zugeordnet.
Die Sängerempore mit der Orgel überspannt frei das Seitenschiff. Sie ist über eine Wendeltreppe zu erreichen. So sind Chor und Orgel gegen die Sicht vom Hauptschiff abgeschirmt, können sich aber in der Nähe des Altars akustisch frei entfalten. Die Sänger sind nicht von der lebendigen Teilnahme am Gottesdienst ausgeschlossen, sondern als besonders mitgestaltender Teil der Gemeinde am engsten mit dem Ort der heiligen Handlung verbunden.
Der Bedeutung des Patronats “Königin des Friedens” entsprechend nimmt die Gottesmutter eine sehr bedeutsame Stellung innerhalb der Kirche ein. Sie steht zum Altar gerichtet und verdeutlicht damit ihre Stellung als Mittlerin des Heils. So wie im Angesicht des Ewigen alles Unwesentliche bedeutungslos wird, so ist die Kirche aus nur wenigen elementaren Baustoffen errichtet. Zu den erdverhafteten Materialien des Bodens aus Natursteinplatten und dem einheitlich roten Ziegelmauerwerk gesellt sich das schwebende Weiß des Himmels, das alle Raumteile gleichermaßen überspannt.
Zum Bau der Kirche und den Nebengebäuden
Nachdem am 18. März 1960 die Kirchengemeinde St. Maria vom Frieden durch Teilung der Kirchengemeinden St. Michael, Zur Hl. Familie und St. Martinus errichtet wurde, entschied der neu gewählte Kirchenvorstand am 17. Mai 1961, den Architekten und Kirchbauer Emil Steffann aus Mehlem bei Bonn mit dem Vorentwurf für die Kirche zu beauftragen. Das von Musikdirektor Schaeben vorgeschlagene Geläut "dis, fis, gis, ais, h" wurde bei der Firma Petit & Geschwister Edelbrock in Gescher bei Coesfeld bestellt. Die Gottesdienste fanden derweil in der Kapelle des Raphaelshauses statt, das der Gemeinde Gastfreundschaft gewährte.
Aufgrund des harten Winters 1961/1962 konnte mit den Ausschachtungen und der Grundsteinlegung erst 1962 begonnen werden. Das Richtfest für den Kirchenneubau, das Pfarrhaus und die Küsterwohnung fand am 3. August 1963 statt. Pfarrer Joachim Werner gab damals seiner Hoffnung ausdruck, "dass dieser neue Kirchbau Ruhe und Frieden ausstrahlen werde; er solle wie eine feste Burg sein, auf die man sich verlassen könne." Schon vier Monate später wurde die Kirche von Bischof Vitus Chang, Bischof von Syane, am 2. Adventssonntag, dem 8. Dezember 1963 feierlich geweiht.
Da noch kein Pfarrheim vorhanden war, trafen sich die Jugendgruppen im eigens eingerichteten Gruppenraum unter der Kirche, wo auch eine Jugendbücherei eingerichtet wurde. Am 12. Juni 1966 wurde dann auch die von der Firma Klaus Becker bei Oldesloe gefertigte Orgel eingeweiht. Mit ihren 29 klingenden Registern fand diese auf der Empore zwischen Haupt- und Seitenschiff ihren Platz. Im selben Jahr wurde auch der Kindergarten vollendet und mit einem großen Kinderfest auf der schönen grünen Wiese hinter dem Haus eingeweiht.
Mit dem Bau des Jugendheims, welches den Namen "Roncallihaus" (nach Papst Johannes XXIII.) bekam, wurde erst Ende 1968 begonnen. Am 29. November 1970 konnte es schließlich seiner Bestimmung übergeben werden. Dort vereinigten sich dann Bücherei, Pfarrsaal, vier Gruppenräume und eine Kegelbahn. 1974 wurde dann noch der innere Kirchplatz angelegt. Am 20. August 1979 wurde das von Jochem Pechau gestaltete Altarkreuz aus Tuffstein geweiht. Vom selben Künstler stammen das Kameltor am Eingang zum Seitenschiff sowie Türsteine, Stufe zum Tabernakel und Taufbecken.
Seit dem 20.11.1994 sind im Innenraum der Kirche Gemälde (Wand-Wandel) des Künstlers Thomas Jessen als Dauerleihgabe des Brauhauses zur Garde ausgestellt und zu besichtigen.